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LanzCarré: Prävention mit „Märchen und Demenz“

 –  Mannheim Service-Wohnen & Pflege LanzCarré

„Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine schöne Tochter. Nun traf es sich, dass er mit dem König zu sprechen kam…“ So beginnt im Märchen „Rumpelstilzchen“ der Wettlauf mit der Zeit für die Müllerstochter

Nahezu jeder kennt die Erzählung der Brüder Grimm. Vor allem bei den älteren Generationen nahmen Märchen in der Kindheit noch großen Raum ein. So kommt es, dass selbst Senioren mit beginnender Demenz sich oft noch gut an Rotkäppchen & Co. erinnern, weil sie Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis abrufen. Kein Wunder also, dass Märchen auch in Pflegeheimen eine Rolle spielen. In einigen avendi-Einrichtungen seit Beginn des Jahres sogar in besonderer Weise. Die AOK unterstützt schon seit einigen Jahren in verschiedenen Bundesländern Projekte, bei denen Märchen in der Pflege von Menschen mit Demenz Einsatz finden. In ihrem Auftrag setzt das Unternehmen MÄRCHENLAND – Deutsches Zentrum für Märchenkultur zum Beispiel die Präventionsmaßnahme „Es war einmal … MÄRCHEN UND DEMENZ“ in Pflegeheimen um. Tradition trifft dabei Zukunft. Die Märchen werden den Bewohnern multimedial präsentiert. Auch in den avendi-Einrichtungen LanzCarré, SANDHOFER STICH und CentroVerde in Mannheim sind seit Beginn des Jahres die Märchen-Boxen mit Märchenbuch, Memory, Ausmalblättern sowie CD und DVD bei Mitarbeitern vom Sozialen Dienst im Einsatz. Über einen Zeitraum von einigen Wochen erleben Bewohner professionelle Märchenstunden. Petra Cassata vom LanzCarré ist begeistert: „Durch die vertrauten Märchen wird das Langzeitgedächtnis der Senioren aktiviert, was das Wohlbefinden steigert. Man merkt auch richtig, welche Geschichten ihnen vertraut sind, welche eher unbekannt.“ Zu der virtuellen Märchenstunde hat Cassata neben den Bewohnern auch Kollegen anderer Abteilungen eingeladen. Gemeinsam hören sie die von einer professionellen Schauspielerin erzählten Märchen und tauchen ein in eine andere Welt. „So können auch sie ein paar märchenhafte Stunden erleben und ihr persönliches Empfinden sowie das der Bewohner für das Projekt dokumentieren.“

Die Märchen von CD zu hören und Teil des aktuellen Projekts zu sein, das im Moment in Baden-Württemberg in 50 Pflegeeinrichtungen läuft, ist aber nur ein kleiner Teil des großen Ganzen. Die positive Wirkung von Märchen auf Menschen mit Demenz wurde wissenschaftlich im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von MÄRCHENLAND erforscht und belegt. Oberstes Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Lebensqualität aller Anwesenden und damit ganz klar, die wohltuende Wirkung auch danach in den Pflegealltag zu integrieren. Daher werden die teilnehmenden Mitarbeiter im nächsten Schritt selbst zu zertifizierten Märchenerzählern. Sie erhalten eine Schulung und sind dank dieses Coachings schließlich qualifiziert, selbständig und regelmäßig die heilsame Kraft der Märchen einzusetzen. „Das geht schon in Richtung schauspielern“, erzählt Petra Cassata. „Betonung und Gestik muss man erst mal üben, aber es macht riesigen Spaß!“

 

Mehr Infos zum Projekt finden sich auf der Homepage zum Märchenland und bei facebook.