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Nepomuk, der Bruddler, zu Gast in der KINZIGALLEE

 –  Kehl Seniorenresidenz KINZIGALLEE

Berthold Löffler, jahrzehntelag leitend tätig in der Diakonie Kork, den Hanauerland Werkstätten und im Mühlencafé in Willstätt, hatte einen Artikel über unsere Einrichtung KINZIGALLEE in der Zeitung gelesen und daraufhin Heimleiterin Angelika Frey angerufen. Er schlug vor, einen Nachmittag für unsere Seniorinnen und Senioren zu gestalten – und zwar eine ganz besondere Lesung.

Er würde als Nepomuk, der Bruddler, auftreten. Schon mal gehört? Otmar Schnurr hat auf der Kleinkunstbühne in dieser Rolle viele Jahre alemannische G’schichten erzählt. Da er altersbedingt nicht mehr auftritt, erzählt Berthold Löffler diese Geschichten weiter. Was stellt man sich nun unter einem Bruddler vor? Ein Bruddler ist ein Mensch, der mit nichts so ganz zufrieden ist, am wenigsten mit sich selber. Eigentlich kann man nur in Mundart bruddeln, in Hochdeutsch geht das nicht. Dem Hochdeutschen fehlt die charmante Boshaftigkeit.
Und in unseren Tagen ist Humor etwas Lebensnotwendiges oder „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt“.

Gerne nahmen wir sein Angebot an und konnten ihn Ende Februar bei uns im Pavillon begrüßen.

So nahm Berthold Löffler alias der Bruddler an seinem Tisch in Ottenhöfen im Schwarzwald, symbolisiert durch die karierte Tischdecke, Platz und erzählt seine Anekdoten. Er war immer der Meinung, zehn Jahre jünger auszusehen, wenn er beim Friseur war. Doch letztens, nach einem Friseurbesuch, rief ihm ein Junge „Opa“ zu. Also jetzt wird es Zeit, den Friseur zu wechseln!

Oder die Verabredungen zum Klassentreffen: Nach 20 Jahren wird überlegt, in welchem Wirtshaus man sich treffen soll. „Gehen wir in den Engel, da gibt’s die schönsten Frauen“, wird man sich einig. Nach 30 Jahren wird das Gasthaus mit den größten Schnitzeln ausgewählt, nach 40 Jahren das mit barrierefreiem Zugang und nach 50 Jahren ist der Vorschlag: „Gehen wir doch in den Engel – da waren wir noch nie!“

Viele weitere Geschichten folgten, über die Probleme mit den Verwandten bei Onkel Karls Geburtstag, die Schwierigkeit, ohne Vorkenntnisse, seiner Frau eine Stola zu häkeln oder die Einkehr der Freunde nach dem Dorffest bei ihm, die im Chaos endete.

Herzlichen Dank für den unterhaltsamen Besuch an Berthold Löffler und seine Frau!