Der Nebel steigt, es fällt das Laub,
schenk‘ ein, den Wein, den Holden!
Wir wollen uns den grauen Tag vergolden, ja vergolden.
AM TÖPFERDAMM: Auch ohne Wein wurde uns der graue, verregnete Nachmittag versüßt. Gestern war der Männerchor aus Großgörschen wieder im Wohnpark und sang Lieder über alles, was im Herbst typisch ist. Wenn sich das Laub färbt, dann ist vor allem ein Waldspaziergang ein Genuss. Wir wurden mit folgenden Liedern von den Sängern durch den Wald geführt: „Am schönsten klingt ein Lied im Lustig grünen Wald“ und „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben“. Sehr gut passte dazu das Gedicht „Doktor Wald“, in dem es heißt, dass er nicht viel von Pülverchen und Pillen halte, doch umso mehr von Luft und Sonnenschein. Er bringe unsere Seelen stets ins Gleichgewicht, doch Hausbesuche mache er nicht. Danach folgten Jagdlieder. Das Lied „Es blies ein Jäger wohl in sein Horn“ gefiel mir besonders gut, es wurde als Kanon gesungen. Für die Rezitationen war wieder Frau Werner, die Ehefrau des Chorleiters zuständig. Sie erfreute uns mit Herbstgedichten wie „Der weiße Hirsch“ und „Herbstweisen“. Während sie in einem Gedicht von Christoph Gellert den „Wein von Naumburgs Höh’n“ lobte, besangen die Männer den Rheinwein. Auch die Solobeiträge erklangen wieder in guter Qualität. Es war sogar ein Duett aus der Operette „Die Csardasfürstin“ dabei, und zwar „Spiel Zigeuner deine Geige“.
Natürlich durften auch wir wieder mitsingen. Mit den Worten „Jetzt sind Sie dran!“ begann das fröhliche Singen. Es war der Kanon „Hejo, spann den Wagen an“. Allen hat es Spaß gemacht, und das Lob des Dirigenten war berechtigt. Über eine Stunde dauerte das schöne Herbstkonzert, und unsere Hausdame, Melanie Scherpiet, brachte es auf den Punkt, als sie sich mit den Worten bedankte: „Wenn diese Männer singen, geht die Sonne auf, auch wenn es draußen regnet.“ Den klangvollen Abschluss bildete die mit viel Beifall gewünschte Zugabe, der Kanon " Singen bringt Freude ins Herz".
