Das Programm Triple Win hat eine Kooperation der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit aufgelegt, um eine nachhaltige Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland zu gewährleisten.
Deutschland bietet Zuwanderern einige Vorteile, beispielsweise Sicherheit, Frieden, eine starke Wirtschaftskraft, bessere Verdienstaussichten sowie soziale Absicherungen. Sicherlich gibt es auch einige Hürden und Nachteile. Gerade jetzt befinden wir uns in der dunklen, kalten Jahreszeit. Dazu kommen bürokratische Hürden sowie die schwierige Sprache. Darüber hinaus wird der indische Berufsabschluss in Deutschland leider nicht anerkannt. Erneut müssen unsere angehenden Fachkräfte die Schulbank drücken, mit Deutschkursen und pflegerischer Wissensvermittlung.
Um eine gelungene Integration umzusetzen, bedarf es nicht nur eines Konzepts für den Arbeitsplatz. Unsere Neulinge sollen sich in ihrer neuen Heimat auch willkommen fühlen. Das beginnt bei der Verständigung in ungewohnter Sprache, der Anmeldung bei einer Krankenkasse, der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bis hin zum Verstehen und Vermitteln unserer Kultur, rechtlichen Thematiken und Pflichten und vielem mehr.
Daher hat avendi ein Konzept für die Integration ausländischer Fachkräfte entwickelt. Ein Bestandteil davon ist die Kooperation mit Organisationen, die Pflegekräfte im Herkunftsland rekrutieren und auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereiten. Die Zusammenarbeit mit WBS Recruiting International startete im Sommer mit der Reise einer avendi-Personalreferentin und STEUBENHOF-Heimleiter Jens Reinemuth, wo sie die indische Zweigstelle von WBS in Agra besuchten. Hier fand in gewohnter Umgebung ein erstes Kennenlernen mit unseren künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern statt. Zudem konnten wir uns davon überzeugen, dass die Agentur ein vernünftiges Konzept anbietet. Es ist uns bei avendi sehr wichtig, mit Behörden und Ländern zusammenzuarbeiten, die die Menschenrechte respektieren sowie die pflegerische Stabilität im eigenen Land nicht riskieren.
Ende August war es dann soweit. Die über Triple Win rekrutierten Inderinnen und Inder traten ihre Reise in die neue Heimat an. Am Flughafen Frankfurt wurden sie vom Leitungsteam aus dem LanzCarré und LANZGARTEN abgeholt und mit Präsentkörben überrascht. Gemeinsam ging es dann in die gemütlich eingerichteten Wohnungen in Mannheim. Dort warteten gefüllte Kühlschränke und sogar eine warme Mahlzeit samt frisch gebackenem Kuchen der Ausbildungsleiterin.
Am nächsten Tag warteten wichtige Behördengänge in der brandneuen Heimatstadt. Heimleiter Ralf Riegler begleitete die Inderinnen und Inder zum Bürgerdienst, anschließend wurde eine Krankenversicherung abgeschlossen sowie der Arbeits- und Mietvertrag erklärt. Von den vielen neuen Eindrücken mussten sich die Neuankömmlinge anschließend erholen. Am Folgetag ging es auf Städtetour. Indische Geschäfte, wichtige Anlaufstellen wie Apotheken, Ärzte und kulturelle Einrichtungen standen auf dem Programm.
Außerdem bekamen unsere künftigen Fachkräfte noch nützliche Tipps für die Alltagsbewältigung, beispielsweise um die Waschmaschine oder den Trockner zu bedienen, die Wassertemperatur beim Duschen und Baden zu regulieren, es gab Informationen zur Mülltrennung, zu frei verkäuflichen und rezeptpflichtigen Medikamenten sowie Wissenswertes für den täglichen Einkauf, beispielsweise zum Abwiegen von Obst, zu Preisunterschieden bei verschiedenen Lebensmitteln und vieles mehr.
Schließlich wurden unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den beiden Mannheimer Pflegeeinrichtungen begrüßt. Sie erhielten eine ausgiebige Führung und lernten ihre Kolleginnen und Kollegen kennen. Von 8 bis 10 Uhr begleiteten sie diese, um den Pflegealltag und die Bewohnerinnen und Bewohner kennenzulernen. Wichtige Fachlichkeiten wurden anschließend durch unsere zentralen Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter vermittelt. Wir wünschen unseren neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie sich bei uns wohlfühlen und drücken ihnen ganz fest die Daumen für ihre Prüfungen.