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„Keine Ausreden, sondern Wege finden“

 –  Bad Überkingen Pflegeheim AM MÜHLBACH

Seit 2018 ist Aida Teil unseres a-Teams. Als Helferin begann sie ihren Weg in unserer Bad Überkinger Einrichtung AM MÜHLBACH. Nun befindet sich die 38-Jährige im 2. Lehrjahr zur Altenpflegerin. Welche berührende Lebensgeschichte Aidas Berufswahl prägt und wieso sie von der Idee der Ausbildung zu Beginn nicht überzeugt war, erzählt sie uns.

Das Unbezahlbare für Aida an ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin? Die Zusammenarbeit mit den Bewohnern. Die Rückmeldung in Form eines Lächelns, eines Blickes oder Dankes sei mit nichts zu vergleichen. „Mein Beruf erfüllt mich von innen und das ist das Schönste.“

Dass Aidas Herz für die Altenpflege schlägt, ist deutlich zu spüren, doch der Weg, auf welchem sie dies herausgefunden hat, war steinig. Schon in jungen Jahren erlebte die gebürtige Bosnierin Traumatisches – der Krieg in Aidas Heimat von 1992 bis 1995 prägte ihre Kindheit. Nach Deutschland kam sie als Kriegsflüchtling, um Schutz zu suchen. Die neue Umgebung, Sprache und Kultur lernte sie lieben. Auch die schulische Situation meisterte sie großartig. Ihre Mittlere Reife schloss Aida mit der Note 1,2 ab. „Ich bin eine positive Person, die versucht, aus jeder Situation das Beste herauszuholen.“

Doch das nächste Schicksal wartete nicht lange auf sich. Mit 17 Jahren war Aida gezwungen, nach Bosnien zurückzukehren – ein Schock, denn ihre Heimat hatte die Altenpflegeauszubildende in Deutschland gefunden. Trotz der Trauer ließ sie sich auch hiervon nicht unterkriegen. Aida ging in Bosnien weiter zur Schule, bekam die Allgemeine Hochschulreife, begann ein Soziologiestudium, lernte ihren Ehemann kennen und wurde Mutter zweier Kinder. Alles schien sich eingespielt zu haben, bis Aidas Tochter krank wurde.

Für Aida als Mutter war klar, dass ihre Familie Bosnien verlassen musste, denn die medizinische Versorgung war hier nicht ausreichend gegeben. Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse kehrte die Familie nach Deutschland zurück, wo das Kind behandelt wurde. „Meiner Tochter geht es heute glücklicherweise gut. Damals bangten wir jedoch um ihr Leben“, erinnert sich Aida. Wie schlimm es gewesen sein muss, ist nur zu erahnen.

Ihr Lebensweg prägte die 38-Jährige – und es prägte ihre Berufswahl. Fest stand, dass es etwas Soziales sein soll und so kam Aida schließlich als Helferin nach Bad Überkingen in unser Pflegeheim AM MÜHLBACH. Das a-Team hat sie sofort herzlich aufgenommen und es dauerte nicht lange, bis sie wusste: „Das ist es! Hier will ich bleiben!“

Pflegedienstleitung Lisa Wrobel erkannte das Potenzial in ihrer Mitarbeiterin und schlug Aida vor, die Ausbildung zur Altenpflegerin zu beginnen. Auch wenn der Wunsch sehr groß war, lehnte Aida wegen ihrer familiären Verpflichtungen als Mutter ab. „Ich war skeptisch, dachte zuerst, dass ich für eine Ausbildung zu alt sei.“ Der Gedanke ließ Aida jedoch nicht los und getreu dem Motto „Keine Ausreden, sondern Wege finden“ entschied sie sich, die Herausforderung anzunehmen.

Die Entscheidung war die richtige – bisher läuft alles super und Aida kommt mit den Lerninhalten hervorragend zurecht. Die Arbeit in der Pflege empfindet die Auszubildende als Ehre, denn die Bewohner auf ihrem Weg zu begleiten und deren Menschenwürde zu wahren, ist für sie der Sinn der Altenpflege. „Ich kann nicht verstehen, warum der Pflegeberuf in der Gesellschaft so einen schlechten Ruf hat, denn es ist viel mehr als waschen“, äußert die angehende Altenpflegerin. Neben ihrer Ausbildung engagiert sich Aida als Dolmetscherin für Flüchtlinge und krebskranke Kinder, denn ihr Ziel ist es, Gutes zurückgeben.