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1 Jahr Demenzprojekt der Bürgerstiftung in der KINZIGALLEE

 –  Kehl Seniorenresidenz KINZIGALLEE

Im November 2019 kontaktierte uns Jörg Armbruster, Vorsitzender der Kehler Bürgerstiftung, ob wir Interesse daran hätten, wenn Schüler zur Abendbetreuung unserer Senioren ins Haus kämen. Die Idee gefiel uns gleich sehr gut, ein Kennlerntermin mit den Schülern und Vertretern der Bürgerstiftung wurde bei uns vereinbart. Die Schüler zeigten sich sehr aufgeschlossen, 13 Schüler meldeten Interesse an.

Ulrike Brookes aus unserem Sozialen Dienst bildete eine WhatsApp-Gruppe und vereinbarte mit den Schülern Termine, damit diese gut begleitet und das Thema „Demenz“ vermittelt werden konnte. Im Januar 2020 kamen dann erstmals Schüler und Schülerinnen zu uns ins Haus, um die Bewohner zu besuchen. Ein erstes Fremdeln legte sich bald, die Schüler wurden von unserem Sozialen Dienst nett und humorvoll „eingearbeitet“.

Die Aktivitäten waren ganz unterschiedlich und es war uns wichtig, dass die Schüler ihre Stärken und Neigungen einbringen können. So wurden auch Musikinstrumente wie die Querflöte, Gitarre mitgebracht und es wurde gemeinsam musiziert, gelesen, gesungen und gespielt. Selbstverständlich stellten auch einige Jugendliche fest, dass die Arbeit mit Senioren ihnen doch nicht so liegt. Aber sie haben es probiert, es ist eine Erfahrung und wir freuen uns, dass sie da waren.

Leider machte dann die Coronapandemie vielen Aktivitäten einen Strich durch die Rechnung. Von März bis Juni musste ausgesetzt werden. Nach dem Lockdown waren nur noch drei Jungen regelmäßig bei uns, aktuell zwei. Die nun erforderlichen Auflagen, Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln, Tragen von Mund-Nasen-Schutz, jetzt FFP2-Maske, Handschuhen erschweren das, auf was wir großen Wert legen – die Nähe und das Vertrauen zum Bewohner aufzubauen.

Doch die verbleibenden Schüler haben trotz der besonderen Situation viel Spaß an diesem Projekt und sind sehr zufrieden, wenn die Bewohner sich über ihr Kommen freuen. Sie lernen unterschiedliche Persönlichkeiten und Krankheitsbilder der Bewohner kennen. Oft faszinieren die Geschichten aus der Vergangenheit, die sich so völlig von den heutigen Biografien unterscheiden. Den Jungen fällt die Begleitung der männlichen Bewohner oft etwas leichter, da sich eher gemeinsame Themen wie Fußball o.ä. finden. Doch sie haben auch schon den Umgang mit dementen Bewohnern gelernt, die sich nicht mehr oder nur wenig artikulieren können.

Andere Bewohner freuen sich, mit den Jungen französisch sprechen zu können. Gerne unterstützen sie Bastel- und Kochangebote in Gruppen, haben einen Kirchgang begleitet, Ausflüge in die Stadt und in den Rosengarten unternommen. Viele Bewohner sind auf den Rollstuhl angewiesen und nach einem Rollstuhltraining waren die Schüler auch hier eine wertvolle Unterstützung. Denn jeder Begleiter ermöglicht einem Bewohner im Rollstuhl, an Unternehmungen außer Haus teilzunehmen.

„Wir kommen echt gerne ins Haus, die Pfleger und die Leute vom Sozialen Dienst können wir jederzeit um Unterstützung bitten. So machen wir was Sinnvolles und verdienen dabei noch ein Taschengeld“, so die Aussage. Ein Jahr lang läuft das Projekt nun, bis heute wurden von den Schülern insgesamt 387 Stunden in unserer Einrichtung geleistet. Das vergangene Jahr war geprägt vom Thema Corona, von Lockdowns, vielen Auflagen, auch die Schüler werden von uns getestet. Feste konnten nicht wie gewohnt stattfinden, die Wohnbereiche werden nur getrennt aktiviert. Doch wir bleiben optimistisch, dass es sich in diesem Jahr zum Besseren wendet.

Positive Bilanz nach dem ersten Jahr des Demenzprojekts der Bürgerstiftung
Beim Demenzprojekt der Bürgerstiftung Kehl sind noch 3 Jugendliche dabei
Mit Musik kommen Senioren und Jugendliche schnell in Kontakt
Vorlesen ist eine Aktivität beim Demenzprojekt
Positive Bilanz nach dem ersten Jahr des Demenzprojekts der Bürgerstiftung
Beim Demenzprojekt der Bürgerstiftung Kehl sind noch 3 Jugendliche dabei
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