„Wir haben festgestellt, dass immer mehr Menschen an den Gottesdiensten teilnehmen, die bei uns in der Einrichtung stattfinden“, erzählt LANZGARTEN-Heimleiter Ralf Riegler. „Die Räume dafür wurden mit der Zeit fast zu klein.“ Und schließlich sei der Tag gekommen, so Riegler, an dem man feststellen musste, dass das Kreuz, das den Tisch, der als Altar dient, schmückt, eigentlich viel zu klein ist. Schnell entstand die Idee, den befreundeten Künstler Klaus Proissl aus Neckarbischofsheim um Hilfe zu bitten. Der Kontakt zu ihm besteht dank Haustechniker Clemens Rink schon seit ein paar Jahren. Gemeinsam haben die beiden zum Beispiel im vergangenen November für die „Lange Nacht der Kunst und Genüsse“ Neon-Installationen in den Lanzgarten geholt, die für Staunen sorgten.
Bei den Planungen des neuen Altar-Kreuzes haben aber nicht nur Rink und Proissl ihre Gedanken in die Waagschale geworfen. Ein ganzes Team nahm sich der Sache an und brachte seine Ideen bei einem Treffen zusammen. Auch die Pfarrer der katholischen und der evangelischen Kirche vor Ort wurden mit ins Boot geholt.
Ein Boot entsteht nun auch. Mittendrin soll das neue Kreuz stehen. Gläserne Intarsien symbolisieren mit den Farben Blau, Rot und Grün Glaube, Liebe und Hoffnung.
Die Idee, ein Schiff zu schaffen, stieß sofort auf Begeisterung. Schließlich handelt es sich dabei um ein altes und starkes Symbol und das Symbol der Ökumene: Die Kirche ist unterwegs im Meer der Zeit. Der Mast symbolisiert das Kreuz Christi. Und die Christen möchten den Hafen Gottes erreichen. Nicht zuletzt ist das Schiff zudem auch ein Symbol für das menschliche Leben an sich, in dem man über das zum Teil stürmische Meer hin zum Hafen Gottes reist. „Der ganze Gedanke passte einfach“, resümiert Heimleiter Ralf Riegler. Gemeinsam wurden dann die Details ausgearbeitet und die Materialien gewählt.
Zu Hause in Neckarbischofsheim hat sich Proissl gleich an die Arbeit gemacht. Bei einem Werkstattbesuch Mitte Februar konnte sich eine kleine avendi-Abordnung beim Handwerker und Künstler von den ersten Fortschritten überzeugen. Der Rumpf des Bootes hat bereits Form angenommen. „Seit drei Wochen arbeite ich immer wieder daran“, erzählte Proissl bei dieser Gelegenheit. „Das Holz dunkelt noch nach und bekommt eine Lasur.“ Auch das Kreuz, das Proissl kaltschmiedet, hat schon Form angenommen. Bald geht es an die Details. Im Lanzgarten ist man nun noch gespannter auf das Endergebnis. „Wenn alles klappt, haben wir zu Ostern ein Kreuz auf unserem Altar, das einzigartig und für die Ewigkeit ist“, freut sich Riegler.
