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Bettenmachen statt Bagger fahren

 –  Jubi20

Mannheimer Morgen, 22.04.2008

Trend: Bau-Unternehmen engagieren sich immer mehr als Dienstleister im Gesundheitswesen.

MANNHEIM. In Krankenhäusern oder Pflegeheimen ist es gar keine Seltenheit mehr: Nicht etwa die Krankenschwestern, sondern Mitarbeiter eines Bauunternehmens machen die Patientenbetten oder bringen das Mittagessen. Denn die Branche hat das lukrative Geschäft mit der Gesundheit entdeckt. So hat die Mannheimer Diringer & Scheidel-Gruppe gerade ein 70 Millionen Euro teures Projekt vorgestellt: Im Mittelpunkt des „LanzCarrés“ stehen ein Pflegeheim und 157 Wohnungen für Senioren.

Pflege in Eigenregie
Die Mannheimer Baugruppe ist nicht nur für die Planung und Errichtung des Projektes im Mannheimer Stadtteil Lindenhof  zuständig. Sie führt die stationäre Pflegeeinrichtung in Eigenregie und ist für alle Dienstleistungen zuständig, die bei den Seniorenwohnungen anfallen. Je nachdem, welches Paket die Bewohner wählen, die 2009 einziehen, reicht der Service vom Blumengießen bis zur klassischen Pflege. Zuständig dafür ist eine Tochter der Diringer & Scheidel-Gruppe, die avendi Senioren Service GmbH mit mittlerweile fast 300 Mitarbeitern.

avendi betreut inzwischen sieben Senioren-Einrichtungen von Diringer & Scheidel. Und ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen. „Wir haben in den Pflegeeinrichtungen derzeit 600 Betten einschließlich des Lanzcarrés, geplant sind aber 2000 Betten“, kündigte der Geschäftsführende Gesellschafter Heinz Scheidel bei der Präsentation des Projektes an. „Wir schließen künftig auch Übernahmen nicht aus“, ergänzt Achim Ihrig, der bei Diringer & Scheidel für den Bereich Deinstleistungen zuständig ist. Der Geschäftsbereich lohne sich nicht nur, weil die Senioren einen immer größeren Teil der Bevölkerung ausmachen. Die Pflege-Tochter kann sehr kosteneffizient arbeiten, weil sie auf andere Abteilungen der Gruppe zurückgreifen kann. So wird das Personal aus der Zentrale geführt, die Sparte Gebäudemanagement erledigt alle technischen Arbeiten. Zudem ist das Service-Geschäft zuverlässiger und profitabler als der margenschwache Bau. Diese Vorteile nutzt auch der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger. Deutschlands Branchenzweiter hat in den vergangenen Jahren kräftig in die Gesundheitsbranche investiert, zum Beispiel in die Übernahme der Ahr-Gruppe. Die Bilfinger-Tochter hat 4000 Mitarbeiter und betreibt 250 Krankenhäuser und Seniorenheime in Deutschland. Sie hat sich auf alle nicht-medizinischen Dienstleistungen spezialisiert, wie das Catering oder die Reinigung.

Hoher Kostendruck
Immer mehr Einrichtungen vergeben Aufgaben an Externe. Dieser Trend habe sind in den vergangenen fünf Jahren angesichts des wachsenden Kostendrucks im Gesundheitswesen verstärkt, so ein Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Das gilt auch für Großprojekte: Kürzlich hat Bilfinger zusammen mit Siemens den Zuschlag für ein Krebstherapiezentrum in Kiel bekommen. Im Auftrag Schleswig-Holsteins sollen die Partner für 250 Millionen Euro das Zentrum finanzieren, bauen und betreiben.

International sind die Mannheimer ebenfalls gut im (Gesundheits-)Geschäft. In Großbritannien etwa betreibt Bilfinger im Auftrag der öffentlichen Hand mehrere Kliniken und Ärztehäuser. In diese Form der Kooperation, genannt Public Private Partnership, investiert Bilfinger 500 Millionen Euro.